Gendern: Mensch – oder nicht Mensch?
Die Diskussion um das Gendern in der deutschen Sprache sorgt oft für Uneinigkeit. Die Textmanufaktur Kling betrachtet das Gendern als persönliche Entscheidung. Ich respektiere deine individuellen Vorlieben und unterstütze dich dabei, deine Texte entsprechend zu gestalten. Wenn du nach unten scrollst, erfährst du mehr über meine Haltung zum Thema – als Lektorin, Autorin und vor allem: Mensch.

Fragen über Fragen ...
»Jede*r Ärzt*in teilt seinem*r*ihrem*r Patient*in seine*ihre Diagnose mit.«
Findest du diesen Satz gut lesbar? Ich glaube, das wird nicht der Fall sein.
Er ist unverständlich. Ungrammatisch. Er zerstört komplett den Lesefluss. Niemand will solche Sätze lesen. Und was ist eigentlich ein »Ärzt«?
Beim lauten Vorlesen würde man vor der Endung »in« eine Sprechpause machen, den vielverspotteten Glottisschlag. Aber wie soll das bei »jede*r« funktionieren: »jede-r« oder »jede-er«? Auf jeden Fall ist es eine Zungenverrenkung. Und sollte man zwischen den Pronomen »seine« und »ihre« nicht eher den Schrägstrich setzen? Oder drückt der Schrägstrich nur »männlich« und »weiblich« aus und vernachlässigt das »diverse« Spektrum?

Unauffällig und flexibel gendern
Wenn man sich dazu entscheidet, zu gendern, ist es ratsam, dies möglichst unauffällig und flexibel zu tun. Manche empfehlen daher, nicht alles zu gendern, sondern nur hier und da, so dass eine Intention erkennbar ist. Das mag man so halten, es ist aber doch inkonsequent und kann beim Verständnis durchaus stören:
»Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschienen zahlreich zum Betriebsfest. Die Kollegen amüsierten sich köstlich.«
Hier gehe ich mit dieser Quelle konform: https://www.anne-fries.de/gendern-im-lektorat-stolpersteine-und-empfehlungen-aus-der-praxis/

Meine Haltung zum Gendern
Ich liebe meine Sprache – und ich zersterne, zerpunkte und zerstriche sie nicht. Wenn ich »Autoren« oder »Kunden« schreibe, meine ich dich: Mensch.
Fühle dich gern – und ohne Einschränkung – von mir herzlich willkommen.
Für Gleichberechtigung und Respekt braucht es keine verzerrte Sprache, kein Zungebrechen und keine zerstückelten Texte. Wahre Gleichberechtigung und Toleranz entstehen nicht durch Tastatur- und Zungenhämmer – sie wachsen in den Köpfen und Herzen.
Hast du Fragen oder Anmerkungen?